Was wir in den vergangenen Monaten erlebt haben, hat uns verändert. Manches, was vorher wichtig erschien, hat an Bedeutung verloren; anderes ist stärker in den Blickpunkt gerückt. Ausgehend von einer kleinen Geschichte machten sich die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe im Religionsunterricht bei Fr. Wagner in den Tagen nach dem Lockdown Gedanken darum, was Glück für sie bedeutet. Lest selbst:
Das Märchen vom kleinen und vom großen Glück
Das kleine Glück ärgert sich sehr darüber, dass es dauernd übersehen wird. Es möchte ein großes Glück werden und macht sich auf den Weg, um es zu treffen. Als die beiden beieinander sind und sich unterhalten, merkt das kleine Glück, dass auch das große Glück seine Probleme hat: Wenn die Menschen nicht achtsam mit ihm umgehen, kann es sehr schnell zerbrechen und nur Scherbenhaufen bleiben zurück.
Da ist sich das kleine Glück nicht mehr so sicher, ob es ein großes Glück werden möchte. Die beiden freunden sich an und gehen gemeinsam zu den Menschen.
Und das schrieben einige von unseren Schülern zum kleinen / großen Glück:
Ich denke, das kleine Glück ist das, was für viele normal ist, z.B. dass man ein Dach über dem Kopf hat oder die ganze Familie gesund ist. Manche denken, das große Glück ist, zwei coole Autos zu haben. Aber eigentlich ist das kleine Glück das große Glück.
In der Schule hatte es zur Pause geklingelt und ich bemerkte, dass ich mein Brot vergessen hatte. In meiner Hosentasche und im Rucksack konnte ich das letzte Geld zusammenkratzen und in der Schulbäckerei etwas kaufen (das war noch vor Corona).
Ich darf wieder in die Schule und zu meinen Freunden. Man kann die Freundschaft teilen.
Ich darf wieder im Training kicken und die Sonne scheint. Bayern ist Meister!
Niemand aus meiner Familie und von meinen Freunden hat sich an dem Coronavirus angesteckt.
Wir haben drei Küken bekommen.
Ich kann wieder zum Turnen, Saxophonspielen und zum Tennis.
Ich durfte mit meinen Freunden rausgehen und mein Zimmer umstellen. Draußen ist tolles Wetter.
Das kleine Glück: dass es tolles Wetter gab, dass die Vorschriften relativ schnell gelockert wurden, dass man auch mit Eltern reden kann. Das große Glück: Dass mir meine Eltern immer helfen, ich einen kleinen Bruder habe und einen Hund, mit dem ich raus kann.
Das kleine Glück: Während der Coronazeit konnte man länger ausschlafen. Ich hab mich gut mit meinen Geschwistern vertragen.
Das große Glück: ich darf leben und hier sein. Ich habe Freunde gefunden.
Ich kann mich oft freuen.
Ich bin nachts mit einer Freundin nach Hause gelaufen. Wir haben viel gelacht, es hat geregnet. Dieser Regen hat mich wirklich glücklich gemacht.
Bild: Herzlichen Dank an Lilly, Klasse 5b; Text: Danke an Fr. Wagner; Foto: pixabay; Juli 2020