Johann Friedrich Trösch (Fa. Glas Trösch) legt mit einem selbstentwickelten Verfahren Farbfotos auf Glas zu übertragen den Grundstein des Unternehmens. 1905 gründet er einen Betrieb, welcher sich der Herstellung von Aushängeschildern aus Glas widmet. Mit der Zeit wird das Tätigkeitsgebiet mit der Produktion und dem Handel von Auto-Windschutzscheiben erweitert. Der erste Weltkrieg allerdings behindert die Entwicklung der jungen Firma. Erst 1919 wird neben dem Bauernhaus der Familie die erste kleine Fabrik mit Glasschleiferei, zwei Garagen und Büro gebaut.
1927 beginnt die Firma mit der Herstellung von Spiegeln. Zu dieser Zeit steht bereits die zweite Generation mit Rudolf Friedrich Trösch in den Startlöchern. Nach seiner Ausbildung erweitert er den Betrieb durch die Neugewinnung von Kunden und den Ausbau der Produktionsstätten. Während des zweiten Weltkrieges kann der Betrieb nur mit Mühe aufrecht erhalten werden. Zum einen sind sowohl Rud.Fr. Trösch als auch die Mitarbeiter im Aktivdienst, zum anderen erweist sich die Glasbeschaffung als problematisch.
Nach dem Krieg setzt ein Aufschwung ein, von dem auch die Firma Trösch profitiert. Der Handel mit Fenster- und Gussglas wird erweitert, erste Vertreter werden angestellt und das Verkaufsgebiet wird erweitert.
1951 tritt Heinz Trösch in der dritten Generation in das Unternehmen ein. Kurz darauf macht er erste Versuche bei der Herstellung von geklebtem Isolierglas, 1956 wird die Produktion schließlich aufgenommen. Die ersten Isoliergläser stellt Heinz Trösch in seiner Freizeit von Hand her – in einem Zimmer des alten Bauernhauses. Maschinen zur Herstellung von Isolierglas lässt er nach eigenen Ideen bauen. 1958 tritt der Bruder Erwin Trösch in die Firma ein - innerhalb von 40 Jahren werden sie den Betrieb von 20 auf 3000 Mitarbeiter ausbauen.
Die Brüder widmen sich in den nächsten Jahren der Aufgabe, die technischen, finanziellen und politischen Voraussetzungen zu schaffen, eine eigene Floatfabrik zu errichten, um so eine von den Oligopolkonzernen unabhängige Glasversorgung sicherzustellen. Mitte der 90er Jahre wird das erste Floatglaswerk von Erich Trösch, der in der vierten Generation die Leitung des Unternehmens übernimmt, gebaut. In den Folgejahren werden noch drei weitere Floatwerke in Betrieb genommen, mit einem Gesamt-Ausstoß von rund 3.000 t Glas täglich! Dies entspricht einer Masse von 500 Elefanten, die täglich aus den Werken spazieren.
Dank Unternehmergeist und stetigem Fortschritt zählen zur Glas Trösch Gruppe heute 5.100 Mitarbeiter in 70 Betrieben weltweit. Was als kleine Spiegelfabrik und Glasschleiferei 1905 begann, wurde dank des Unternehmergeistes und zukunftsorientierter Strategien zum Marktführer in der Schweiz und zu einem führenden Unternehmen für die Herstellung und Verarbeitung von Flachglas in Europa.
Standort Mengen
Im Jahr 2013 zieht der Glas Trösch Betrieb Altshausen in das neue Glaswerk in Mengen. Der Neubau mit modernster Isolierglas- und Sicherheitsglasproduktion verfügt über eine Hallenfläche von rund 10.500 m² und Büroräumen von ca. 720 m². In Mengen werden motivierte junge Menschen zu Industriekaufleuten (m/w) und Flachglasmechanikern (m/w) ausgebildet.
Text: Herzlichen Dank an Frau Krause von der Firma Glas Trösch. Bilder: PresseAG & Glas Trösch Okt.14