Kann man nach einem Jahr Französisch-Unterricht bereits ein französisches Theaterstück verstehen? Man kann! Am 24. Oktober ließen die Schülerinnen und Schüler der 7a es auf den Versuch ankommen und fuhren
gemeinsam mit ihrer Französischlehrerin Frau Richter und dem Fremdsprachenassistenten Jamie Saldanha nach Tübingen. Dort führte das Zwei-Mann-Theater "Knirps" am Landestheater das eigens für Französisch-Anfänger konzipierte Stück "Nain, deux, trois ..." auf. In der Verfolgungskomödie wird ein (vom Freund geliehenes!) Fahrrad urplötzlich von einem Fremden "ausgeborgt"
und anschließend von der jugendlichen Ausleiherin händeringend gesucht. Von der "île de beauté" Korsika geht die Suche auf das südfranzösische Festland in die Hafenmetropole Marseille bis nach Besancon im Nordosten Frankreichs. Die zwei Schauspieler - sie Deutsche, er Franzose - schlüpften dabei immer wieder in wechselnde Rollen. Neben dem grantelnden Tavernenbesitzer mit herrlichem korsischen Akzent gab es den jugendlichen Rapper in Marseille, die quirlig-nervige Touristenführerin auf Korsika, einen Polizisten und den zunächst hochverdächtigen jungen Mann, der beim Ausborgen des fremden Fahrrads zugleich einen Koffer mit einer mysteriösen Aufschrift hinterließ.
Am Ende des Theaterstücks löste sich das Rätsel um die geheime Aufschrift, und die jungen Besucher erfuhren sogar noch etwas über die witzige Befreiungsfront für Gartenzwerge, die vor einigen Jahren in Frankreich für Furore sorgte, indem sie haufenweise Gartenzwerge aus französischen Vorgärten "befreite" und an öffentlichen Plätzen - wie beispielsweise dem Fußballstadion in Metz - zurück "in die Freiheit entließ". Das Theaterstück war dank deutscher Einsprengsel und Nachfragen sehr gut verständlich. Besonders witzig war es, als die resolute Touristenführerin kurzerhand Schüler aus dem Publikum auf die Bühne lotste, die sich beim korischen Tavernenbesitzer auf Französisch etwas zu trinken bestellen durften. Aus unserer Gruppe waren gleich zwei Gäste auf der Bühne und schlugen sich wacker. Der bestellte Whisky wurde ihnen allerdings nicht serviert.
Die Hin- und Rückfahrt nach/von Tübingen verging dank spannender "Black stories" wie im Fluge...
Text & Fotos: Presse-AG