Schüler des Gymnasiums Mengen lernen in der französischen Nachbarregion Elsass, wie eng die deutsche und französische Geschichte miteinander verflochten sind. Dabei nutzen sie Bildungsangebote des Volksbundes.
Eine Frankreichfahrt der anderen Art erlebten in diesem Schuljahr 30 Mengener Gymnasiasten der achten Klassen. Der Schüleraustausch mit der Partnerstadt Boulay war ausgefallen. Also fuhren die Schüler mit ihren Lehrkräften K. Karra, J. Krause und E. Tyborski eine Woche nach Niederbronn-les-Bains, einer elsässischen Kurstadt im Naturpark der Nordvogesen, und begaben sich auf den Spuren der deutsch-französischen Geschichte.
Dabei kamen sie in der internationalen Jugendbegegnungsstätte Albert Schweitzer unter. Diese gehört dem Verein Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und befindet sich in unmittelbarer Nähe einer großen Kriegsgräberstätte. Ca.16 000 Kriegstote aus dem Zweiten Weltkrieg, die meisten unter ihnen deutsche Soldaten, sind hier bestattet.
Ort des Gedenkens und Mahnmal für den Frieden
Bei der Führung auf der Kriegsgräberstätte sprachen die Schüler über die sinnlose und verheerende Zerstörung durch Krieg und die Gewaltherrschaft in autoritären Systemen. Sie konnten das große Leid der Opfer und Hinterbliebenen nachempfinden und die Bedeutung von Demokratie und Friedenssicherung, gerade in der aktuellen kriegerischen Zeit, verstehen.
Geschichte des Elsass
Auf einer Entdeckungsrallye interviewten die Schüler Einwohner aus Niederbronn und erfuhren, wie sehr Elsässer und Elsässerinnen als Bewohner einer Grenzregion, die von Franzosen und Deutschen jahrhundertelang umkämpft wurde, litten. Als das Elsass französisch war, wurden die Elsässer als Deutsche beschimpft und als das Elsass deutsch war, wurden sie als Franzosen diskriminiert. Dank der deutsch-französischen Aussöhnung wurden glücklicherweise aus den ehemaligen Erbfeinden enge Freunde. Diese Aussöhnung der Völker ist eine wichtige europäische Errungenschaft und kann auch heute Vorbild für Friedensbildung zwischen Ländern und Schutz von Minderheiten in Grenzgebieten sein.
Tour nach Straßburg
Auf dieser Elsass-Exkursion mit historisch-kulturellem Schwerpunkt wurde auch Freizeit geboten. Neben Wanderung und Spielen bildete für die Schüler zweifellos der Tagesausflug nach Straßburg den Höhepunkt dieser Reise. Dort erwartete sie eine Bootsrundfahrt auf der Ill, die Besichtigung der Kathedrale und eine Schnitzeljagd im Europaviertel. In der Mittagszeit fand sich aber auch Zeit für die lang ersehnte Shopping-Tour in der Innenstadt.
Im nächsten Schuljahr geht es für die kommenden Achtklässler wieder nach Niederbronn-les-Bains. Hoffentlich sind dann auch die französischen Austauschschüler aus Boulay mit dabei.
Text: Vielen Dank an Fr. Karra, Fotos: Vielen Dank an Hr. Krause und Fr. Karra! März 24
